Leutzscher Insel

Plötzlich kommen keine Müllwagen mehr. Über Wochen stapelt sich der Abfall in der Sackgasse „Am Tanzplan“. Hässlich sieht es aus. Ratten stürzen sich auf die Abfälle. Behörden, Stadtreinigung und privater Müllbetrieb beraten lang, um eine Lösung zu finden. Und das, obwohl die Planung für die Insel schon viele Monate alt ist. Die Müllentsorgung hatte man im Rathaus und bei den Kommunalpolitikern vor Ort offenbar vergessen.

Sie steht einfach falsch herum. Statt die Straße mit den historischen Häusern und die dahinterliegenden Bäume zu sehen, guckt der Banksitzer auf parkende Autos und eine zwar historische, aber nicht mehr so schöne Häuserfront. Die interessantere Aussicht (siehe oben) liegt hinter der Rückenlehne. Nicht einmal den auf der Insel gepflanzten Baum kann man sich von der Bank aus anschauen, es sei denn man dreht sich um 180 Grad. Offenbar hat sich auch darüber bei der Stadt Leipzig niemand Gedanken gemacht.

Ja, er wird genutzt. Hauptsächlich allerdings als Beistelltisch für abendliche Sessions – und das bereits im Winter. Als die Anwohner den Mülleimer wirklich brauchten – zu der Zeit, als über Wochen der Müll nicht abgeholt wurde – war er allerdings eingepackt und eingezäunt. Da hatte die Stadt Leipzig wahrscheinlich mitgedacht.

Die Trauben-Eiche ist eigentlich das einzig schöne an der Insel. Sie wird 700 bis 1.000 Jahre alt, wenn sie nicht irgendwann von einem LKW, der hier rangieren muss, umgefahren wird. Allerdings hat sie in ferner Zukunft auch einen Durchmesser von zwei Metern. Sie wird 20 bis maximal 40 Meter hoch und dürfte dann für die drei Straßenabschnitte jeweils einen Tunnel bilden.

Doch noch ist sie eher winzig und zart. Und wie man den Spuren auf der Insel entnehmen kann, lebt sie durchaus gefährdet.